Magen-Darm-Beschwerden Koblenz | David Stein - Heilpraktiker

Coli­tis ulce­ro­sa

Unter dem Begriff chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen wer­den Krank­heits­bil­der zusam­men­ge­fasst, die sich in Sym­pto­men und Ver­lauf teil­wei­se sehr ähn­lich sind. Die bei­den häu­figs­ten Ver­laufs­for­men sind Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­ro­sa. Die Betrof­fe­nen lei­den unter chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen im Ver­dau­ungs­trakt, die durch Fehl­re­ak­tio­nen des Immun­sys­tems aus­ge­löst wer­den. Die genaue Ursa­che der chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen ist nach wie vor unklar.

Wel­che Ursa­chen haben chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen?

Bei Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­ro­sa besteht ein Über­schuss ent­zün­dungs­för­dern­der Stof­fe in der Darm­wand. Die Fol­ge sind chro­ni­sche Ent­zün­dungs­pro­zes­se, die – je nach Krank­heits­bild – an unter­schied­li­chen Stel­len des Ver­dau­ungs­trak­tes auf­tre­ten kön­nen. Die zugrun­de lie­gen­de Ursa­che der chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen ist nicht voll­stän­dig geklärt. Für die Auf­recht­erhal­tung des Gleich­ge­wich­tes im Magen-Darm-Trakt spie­len unter­schied­li­che Fak­to­ren eine Rol­le, wie z.B. die bak­te­ri­el­le Darm­flo­ra (intesti­na­le Mikro­bio­ta), Immun­zel­len und die Funk­ti­on der Darm­zel­len (Bil­dung einer intak­ten Schleim­haut­bar­rie­re). Gerät die­ses Gleich­ge­wicht durch­ein­an­der, kön­nen Fehl­re­gu­la­tio­nen die Fol­ge sein. Gene­ti­sche Fak­to­ren spie­len dabei eben­so eine Rol­le wie Umwelt­ein­flüs­se. Dazu zäh­len z.B. Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten, Infek­tio­nen oder Medi­ka­men­ten­ein­nah­men. Vor allem die Ein­nah­me von Anti­bio­ti­ka in der Kind­heit und Jugend kön­nen Ein­fluss auf die Ent­ste­hung einer ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kung haben. Ein wei­te­rer Risi­ko­fak­tor ist Rau­chen: es erhöht das Risi­ko, an Mor­bus Crohn zu erkran­ken, nicht jedoch das Erkran­kungs­ri­si­ko für Coli­tis ulce­ro­sa. Auch die gene­ti­sche Betei­li­gung ist bei Mor­bus Crohn stär­ker aus­ge­prägt als bei der Coli­tis ulce­ro­sa: Das Risi­ko, selbst zu erkran­ken, ist für Ver­wand­te ers­ten Gra­des von Coli­tis-ulce­ro­sa-Pati­en­ten etwa zehn- bis 15-fach erhöht, beim Mor­bus Crohn ist es noch höher. Psy­chi­sche Fak­to­ren bzw. Belas­tun­gen gehö­ren zwar nicht zu den Ursa­chen der Erkran­kung, sie kön­nen aber bei den Betrof­fe­nen Krank­heits­schü­be aus­lö­sen bzw. ver­stär­ken.

Wel­che Sym­pto­me kön­nen auf­tre­ten?

  • Durch­fall, bei Coli­tis ulce­ro­sa häu­fig blu­tig und schlei­mig, even­tu­ell eit­rig
  • Bauch­schmer­zen, oft krampf­ar­tig
  • Übel­keit
  • schmerz­haf­ter Stuhl­gang (bei Coli­tis ulce­ro­sa)
  • all­ge­mei­nes Krank­heits­ge­fühl, Schwä­che
  • Gewichts­ver­lust
  • Fie­ber
  • Anämie
  • Wachs­tums­stö­run­gen im Kin­des­al­ter

Auf­grund von Immun­pro­zes­sen kön­nen zudem Beschwer­den außer­halb des Magen-Darm-Trak­tes auf­tre­ten (extrain­testi­na­le Mani­fes­ta­tio­nen). Unter Umstän­den sind sie sogar die ers­ten Anzei­chen der Erkran­kung. Dazu zäh­len:

  • Gelenks­ent­zün­dun­gen (Arthri­tis)
  • Haut­er­schei­nun­gen, z.B. Aph­ten der Mund­schleim­haut, Ery­the­ma nodosum (röt­li­che Knöt­chen unter­halb der Haut)
  • Ent­zün­dun­gen der Augen (Iri­tis, Epi­skle­ri­tis, Uvei­tis)
  • Ent­zün­dun­gen der Leber oder der Gal­len­we­ge (Cho­lang­i­tis)
  • Nie­ren­stei­ne oder Gal­len­stei­ne
Cha­rak­te­ris­tisch für chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen ist der schub­haf­te Ver­lauf: immer wie­der­keh­ren­de Pha­sen hoher Krank­heits­ak­ti­vi­tät (soge­nann­te Schü­be) wech­seln sich mit beschwer­de­frei­en Pha­sen (Remis­si­on) ab. Durch die chro­ni­schen Ent­zün­dun­gen inner­halb der Darm­wand kann es mit der Zeit zu Ver­nar­bun­gen und in wei­te­rer Fol­ge zu Ver­di­ckun­gen der Darm­wand und zu Eng­stel­len im Darm kom­men (Steno­sen). Auch Fis­teln zwi­schen den Darm­schlin­gen oder zwi­schen Darm und ande­ren Orga­nen (z.B. Harn­bla­se) sind mög­li­che Kom­pli­ka­tio­nen. Mehr zum The­ma: Chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen: Kom­pli­ka­tio­nen & Fol­gen. Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­ro­sa machen sich in den meis­ten Fäl­len im jun­gen Erwach­se­nen­al­ter erst­mals bemerk­bar. Bei­de Erkran­kun­gen kön­nen aber prin­zi­pi­ell ab der Kind­heit in jedem Lebens­ab­schnitt auf­tre­ten. Män­ner und Frau­en sind glei­cher­ma­ßen betrof­fen. Die Sym­pto­me begin­nen meist schlei­chend, es sind jedoch auch plötz­lich ein­set­zen­de schwe­re Beschwer­den mög­lich.