Magen-Darm-Beschwerden Koblenz | David Stein - Heilpraktiker

Magendarmbeschwerden Koblenz | David Stein - Heilpraktiker

Coli­tis ulce­ro­sa

Chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen (CED) – das Wich­tigs­te zu Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn im Über­blick

Die Bezeich­nung „chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen“ (CED) fasst Krank­heits­bil­der zusam­men, die den Darm betref­fen und sich im Hin­blick auf ihre Sym­pto­ma­tik sehr ähn­lich sind. Es gibt ver­schie­de­ne CED. Am häu­figs­ten sind jedoch Mor­bus Crohn und Colits ulce­ro­sa. Mehr zu den Sym­pto­men, Ursa­chen, Behand­lungs­mög­lich­kei­ten und Unter­schie­den erklärt der fol­gen­de Arti­kel.

Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn – die häu­figs­ten For­men der chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kung.

Es gibt ver­schie­de­ne For­men von chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen. Die mit Abstand häu­figs­ten Ver­laufs­for­men sind jedoch Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn. Was das genau ist und wor­in sich die­se Darm­er­kran­kun­gen von­ein­an­der unter­schei­den, erklärt der fol­gen­de Abschnitt.

Coli­tis ulce­ro­sa

Coli­tis ulce­ro­sa gilt als häu­figs­te Form der chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­krank­hei­ten. Die Bezeich­nung lei­tet sich aus dem Latei­ni­schen ab. “Coli­tis” bezieht sich auf eine Ent­zün­dung des Dick­darms, wäh­rend “ulce­ro­sa” von “ulcus” abge­lei­tet ist, was wie­der­um auf Geschwü­re hin­weist. Zusam­men bedeu­tet “Coli­tis ulce­ro­sa” so viel wie “ent­zünd­li­cher Dick­darm mit Geschwü­ren”.

Die Coli­tis ulce­ro­sa ver­ur­sacht Ent­zün­dun­gen und Geschwü­re, die sich in der Regel auf die inne­re Schleim­haut des Dick­darms beschrän­ken und pri­mär im Bereich des Dick­darms und dar­über hin­aus des Rek­tums auf­tre­ten. Zu den Sym­pto­men gehö­ren Durch­fall, Bauch­schmer­zen, Blut im Stuhl und Gewichts­ver­lust. Betrifft die Ent­zün­dung den gesam­ten Dick­darm, ist von einer „Pan­co­li­tis ulce­ro­sa“ die Rede.

Mor­bus Crohn

Ein wesent­li­cher Unter­schied zur Coli­tis ulce­ro­sa ist, dass sich Mor­bus Crohn nicht auf den Dick­darm beschränkt, son­dern jeden Teil des Ver­dau­ungs­trakts betref­fen kann – Mund bis After. In den meis­ten Fäl­len sind jedoch der letz­te Abschnitt des Dünn­darms (ter­mi­na­les Ile­um) und der Dick­darm betrof­fen. Typisch sind soge­nann­te „Skip-Läsio­nen“. Dabei han­delt es sich um meh­re­re Ent­zün­dungs­her­de, zwi­schen denen immer wie­der gesun­des Gewe­be liegt.

Neben Bauch­schmer­zen, Durch­fall und Gewichts­ver­lust kann es auch zu soge­nann­ten extrain­testi­na­len Mani­fes­ta­tio­nen kom­men – also Beschwer­den, die sich auf wei­te­re Berei­che des Kör­pers erstre­cken. Dazu zäh­len etwa Gelenk­ent­zün­dun­gen oder Haut­pro­ble­me. Blu­ti­ger Stuhl­gang ist für Mor­bus Crohn zwar weni­ger typisch, gehört aber den­noch zu den mög­li­chen Beschwer­den.

Wel­che Ursa­chen haben chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen?

Bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen liegt in der Darm­wand ein Über­schuss ent­zün­dungs­för­dern­den Stof­fe vor. Dadurch kommt es zu dau­er­haf­ten ent­zünd­li­chen Pro­zes­sen. Wie es genau zu die­sem Über­schuss kommt, konn­te bis­lang nicht hin­läng­lich geklärt wer­den. Es wird jedoch ver­mu­tet, dass ver­schie­de­ne Risi­ko­fak­to­ren den Aus­bruch einer CED begüns­ti­gen kön­nen.

Ein gesun­der Darm hat eine aus­ge­wo­ge­ne Darm­flo­ra und eine intak­te Darm­schleim­haut. Gerät die­ses emp­find­li­che Sys­tem aus dem Gleich­ge­wicht, kann es zu Regu­la­ti­ons­stö­run­gen kom­men – etwa durch viel Stress oder eine unge­sun­de Ernäh­rung. Das ist vor allem die Sicht der Natur­heil­kun­de. Auch Rau­chen spielt eine Rol­le. Es ist mehr oder min­der nach­ge­wie­se­ner­ma­ßen ein Risi­ko­fak­tor für Mor­bus Crohn. Das Risi­ko für eine Coli­tis-ulce­ro­sa-Erkran­kung scheint sich durch Rau­chen aller­dings nicht zu erhö­hen.

Ein wei­te­rer Risi­ko­fak­tor ist die Ein­nah­me von Medi­ka­men­ten. Ins­be­son­de­re die Anti­bio­ti­ka­ein­nah­me im Kin­des- oder Jun­gen­d­al­ter kann das Risi­ko für die Ent­ste­hung einer chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kung erhö­hen, meint die Natur­heil­kun­de.

Die Wis­sen­schaft geht davon aus, dass CED auch eine gene­ti­sche Kom­po­nen­te haben. Ver­wand­te von Betrof­fe­nen haben also ein erhöh­tes Risi­ko, selbst an Mor­bus Crohn oder Coli­tis ulce­ro­sa zu erkran­ken. Die Psy­che spielt bei der Ent­ste­hung chro­nisch ent­zünd­li­cher Darm­er­kran­kun­gen wohl kei­ne Rol­le, kann sich aber auf die Sym­pto­ma­tik aus­wir­ken.

Sym­pto­me – wie äußert sich eine CED

Die ers­ten Beschwer­den einer chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kung zei­gen sich meist im Jugend- oder jun­gen Erwach­se­nen­al­ter. Häu­fig set­zen die Beschwer­den schlei­chend ein. Die Sym­pto­me kön­nen jedoch auch plötz­lich auf­tre­ten. Zu den typi­schen Beschwer­den von chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen zäh­len:

  • Bauch­schmer­zen, Krämp­fe
  • Übel­keit
  • Durch­fall (im Zusam­men­hang mit Coli­tis ulce­ro­sa oft schlei­mig und blu­tig)
  • Schmer­zen wäh­rend des Stuhl­gangs (vor allem bei Coli­tis ulce­ro­sa)
  • All­ge­mei­nes Krank­heits­ge­fühl
  • Gewichts­ver­lust
  • Fie­ber
  • Anämie
  • Wachs­tums­stö­run­gen im Kin­des­al­ter

Beschwer­den abseits des Magen-Darm-Trakts (von extrain­testi­na­len Mani­fes­ta­tio­nen)

Durch die dau­er­haft erhöh­te Immun­ak­ti­vi­tät kön­nen sich die Beschwer­den einer CED auch an ande­ren Berei­chen des Kör­pers zei­gen. In die­sem Fall spre­chen wir von extrain­testi­na­len Mani­fes­ta­tio­nen, wie zum Bei­spiel:

  • Ver­än­de­run­gen der Haut (Ent­zün­dun­gen, Aus­schlag, Geschwü­re)
  • Ent­zün­de­te Gelen­ke (Arthri­tis)
  • Augen­ent­zün­dun­gen
  • Ent­zün­dun­gen der Leber und Gal­le
  • Nie­ren– oder Gal­len­stei­ne

Dia­gnos­tik – Coli­tis ulce­ro­sa und ande­re ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen erken­nen

Die Dia­gnos­tik bei Ver­dacht auf eine chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung ist sehr kom­plex. In der Regel wird eine Kom­bi­na­ti­on aus kli­ni­scher Bewer­tung, bild­ge­ben­der Ver­fah­ren und Labor­un­ter­su­chun­gen ein­ge­setzt. Zu den wich­tigs­ten Unter­su­chungs­me­tho­den zäh­len:

  • Ana­mne­se: Die Ana­mne­se umfasst die detail­lier­te Befra­gung des Pati­en­ten zu sei­nen Sym­pto­men und sei­ner Kran­ken­ge­schich­te. Der Behand­ler wird nach Sym­pto­men wie Bauch­schmer­zen, Durch­fall, Blut im Stuhl, Gewichts­ver­lust und ande­ren Ver­dau­ungs­pro­ble­men fra­gen. Eine genaue Ana­mne­se ist ein wich­ti­ger ers­ter Schritt, um die Grund­la­ge für die wei­te­ren dia­gnos­ti­schen Unter­su­chun­gen zu legen.
  • Darm­spie­ge­lung (Kolo­sko­pie): Die Kolo­sko­pie ist eine Schlüs­sel­un­ter­su­chung zur Dia­gno­se von chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen. Ein fle­xi­bler Schlauch (Kolo­skop) wird durch den Anus in den Dick­darm ein­ge­führt, um die Schleim­haut zu inspi­zie­ren. Bei Ver­dacht auf Coli­tis ulce­ro­sa kann der Arzt ent­zünd­li­che Ver­än­de­run­gen, Geschwü­re und Blu­tun­gen fest­stel­len. Wäh­rend der Kolo­sko­pie wer­den auch Gewe­be­pro­ben (Biop­sien) ent­nom­men, um die Dia­gno­se zu bestä­ti­gen und den Schwe­re­grad der Ent­zün­dung zu beur­tei­len.
  • Stuhl­un­ter­su­chung: Eine Stuhl­pro­be kann auf Anzei­chen von Blut oder Ent­zün­dungs­in­di­ka­to­ren über­prüft wer­den. Das dient vor allem dazu, Blu­tun­gen des Ver­dau­ungs­trakts fest­zu­stel­len, die im Zusam­men­hang mit Coli­tis ulce­ro­sa häu­fig auf­tre­ten.
  • Blut­un­ter­su­chung: Blut­un­ter­su­chun­gen kön­nen Ent­zün­dungs­mar­ker wie C‑reaktives Pro­te­in (CRP) und Sedi­men­ta­ti­ons­ra­te (BSG) mes­sen. Die­se Mar­ker kön­nen auf eine Ent­zün­dung im Kör­per hin­wei­sen und wer­den häu­fig bei Ver­dacht auf eine ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung über­prüft.
  • Ultra­schall: Durch Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen las­sen Ver­di­ckun­gen der Darm­wand oder ande­re struk­tu­rel­len Ver­än­de­run­gen fest­stel­len. Das kann ins­be­son­de­re bei der Beur­tei­lung von Mor­bus Crohn hilf­reich sein.

Ob eine chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung vor­liegt, lässt sich über die auf­ge­führ­ten Unter­su­chungs­me­tho­den meist zuver­läs­sig fest­stel­len. Aller­dings lässt sich gele­gent­lich nicht immer sicher zwi­schen Coli­tis ulce­ro­sa oder Mor­bus Crohn unter­schei­den. In die­sem Fall kön­nen zusätz­lich bild­ge­ben­de Ver­fah­ren wie Com­pu­ter­to­mo­gra­phie (CT) oder Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (MRT) des Bauch­raums ein­ge­setzt wer­den, um den Zustand des Ver­dau­ungs­trakts genau­er zu beur­tei­len. Soll­te eine genaue Unter­schei­dung zwi­schen Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn den­noch nicht mög­lich sein, ist von einer „inde­ter­mi­nier­ten Koli­tis“ die Rede.

Ver­lauf bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen

Schwe­re­grad und Ver­lauf kön­nen bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen vari­ie­ren. Es gibt jedoch eini­ge typi­sche Merk­ma­le. Cha­rak­te­ris­tisch ist ein soge­nann­ter „Schub-Remis­si­on-Zyklus“: immer wie­der­keh­ren­de Pha­sen hoher Krank­heits­ak­ti­vi­tät (Schü­be) wech­seln sich mit beschwer­de­frei­en Pha­sen (Remis­si­on) ab. Je nach Pati­ent kann ein sol­cher Schub nur alle paar Jah­re oder mehr­mals inner­halb eines Jah­res auf­tre­ten. In beson­ders schwer­wie­gen­den Fäl­len kann der Darm auch dau­er­haft ent­zün­det sein.

Typisch für die Coli­tis ulce­ro­sa ist eine begin­nen­de Ent­zün­dung im Bereich des Rek­tums, die sich kon­ti­nu­ier­lich wei­ter in Rich­tung Dick­darm aus­dehnt. Die ers­ten Anzei­chen für Mor­bus Crohn kön­nen sich hin­ge­gen in jedem Bereich des Ver­dau­ungs­trakts bemerk­bar machen.

Wel­che Kom­pli­ka­tio­nen sind mög­lich?

Mit zuneh­men­der Krank­heits­dau­er kön­nen im Zusam­men­hang mit chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen diver­se schwer­wie­gen­de Kom­pli­ka­tio­nen auf­tre­ten. Dazu zäh­len:

  • Darm­blu­tun­gen: Ent­zün­dun­gen des Ver­dau­ungs­trakts kön­nen dazu füh­ren, dass die Schleim­haut und die Blut­ge­fä­ße geschä­digt wer­den. Das kann zu Darm­blu­tun­gen füh­ren, die sich in Form von blu­ti­gen Stüh­len, Anämie und all­ge­mei­ner Schwä­che äußern. Beson­ders häu­fig kommt es im Zusam­men­hang mit Coli­tis ulce­ro­sa zu die­sen Begleit­erschei­nun­gen. In schwer­wie­gen­den Fäl­len kön­nen die Blu­tun­gen so stark sein, dass eine ope­ra­ti­ve Behand­lung erfor­der­lich ist.
  • Darm­ver­schlüs­se: Bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen, ins­be­son­de­re Mor­bus Crohn, kön­nen ent­zün­de­te Darm­ab­schnit­te ver­engt wer­den und zu einem Darm­ver­schluss füh­ren. Das kann star­ke Bauch­schmer­zen, Übel­keit und Erbre­chen ver­ur­sa­chen. Ent­zünd­lich beding­te Ver­än­de­run­gen des Gewe­bes kön­nen dazu füh­ren, dass bestimm­te Darm­ab­schnit­te dau­er­haft ver­engt sind. Das kann eine Teil­re­sek­ti­on des Darms erfor­der­lich machen.
  • Toxi­sches Mega­ko­lon: Von einem toxi­schen Mega­ko­lon ist die Rede, wenn eine mas­si­ve Ent­zün­dung zu einer über­mä­ßi­gen Erwei­te­rung des Dick­darms führt. Die­se Deh­nung kann so stark sein, dass die Schleim­haut ein­reißt und Bak­te­ri­en in den Blut­kreis­lauf gelan­gen. Es han­delt sich um einen medi­zi­ni­schen Not­fall, der eine umge­hen­de Behand­lung erfor­dert.
  • Fis­teln: Fis­teln sind abnor­ma­le Ver­bin­dun­gen zwi­schen ver­schie­de­nen Tei­len des Ver­dau­ungs­trakts oder zwi­schen dem Darm und ande­ren Orga­nen – etwa der Bla­se oder der Haut. Sie kön­nen zu unkon­trol­lier­tem Aus­tre­ten von Darm­in­halt, Eiter oder Schleim in benach­bar­te Regio­nen füh­ren und sehr schmerz­haft sein.
  • Darm­krebs: Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn gehen all­ge­mein mit einem erhöh­ten Risi­ko für Darm­krebs ein­her. Regel­mä­ßi­ge Über­wa­chung und Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen sind von äußers­ter Wich­tig­keit.
  • Nähr­stoff­män­gel: Chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen des Ver­dau­ungs­trakts kön­nen die Auf­nah­me von Nähr­stof­fen beein­träch­ti­gen. Das kann wie­der­um zu Nähr­stoff­män­geln füh­ren, die sich vor allem durch Müdig­keit, Schwä­che und Abge­schla­gen­heit zei­gen.
  • Wachs­tums­ver­zö­ge­run­gen: Tritt eine Mor­bus-Crohn-Erkran­kung bereits im Kin­des- oder Jun­gen­d­al­ter auf, kann es zu Wachs­tums­ver­zö­ge­run­gen kom­men. Der Grund dafür liegt vor allem in der gestör­ten Nähr­stoff­auf­nah­me über den Darm. Aller­dings kön­nen auch Appe­tit­lo­sig­keit und Medi­ka­men­ten­ein­nah­me zu einem gestör­ten Wachs­tum füh­ren. Da sich die Coli­tis ulce­ro­sa auf den Dick­darm beschränkt, sind der­ar­ti­ge Kom­pli­ka­tio­nen hier weni­ger wahr­schein­lich.

Wie ist die Pro­gno­se bei CED?

Je nach Schwe­re­grad der Erkran­kung kann die Pro­gno­se bei Coli­tus ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn sehr ver­schie­den aus­fal­len. In jedem Fall ver­läuft die Erkran­kung chro­nisch und ist nicht heil­bar. Den­noch gilt die Lebens­er­war­tung sowohl bei Coli­tis ulce­ro­sa als auch bei Mor­bus Crohn als nicht ein­ge­schränkt, inso­fern Betrof­fe­ne ihre Lebens­füh­rung ent­spre­chend anpas­sen und sich ent­spre­chend behan­deln las­sen. In vie­len Fäl­len kön­nen Betrof­fe­ne ein wei­test­ge­hend nor­ma­les Leben füh­ren. Ent­schei­dend ist jedoch eine regel­mä­ßi­ge Kon­trol­le, um mög­li­chen Kom­pli­ka­tio­nen vor­zu­beu­gen.

Behand­lung – wie erfolgt die Behand­lung bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen?

Chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen sind nicht heil­bar. Durch geziel­te The­ra­pie­maß­nah­men las­sen sich die Sym­pto­me aber in vie­len Fäl­len gut kon­trol­lie­ren. Vie­les müs­sen Betrof­fe­ne aber selbst in die Hand neh­men. Die schul­me­di­zi­ni­sche Basis­the­ra­pie umfasst in der Regel ledig­lich die Gabe von Schmerz­mit­teln und ent­zün­dungs­hem­men­den Medi­ka­men­ten sowie even­tu­ell not­wen­di­ge chir­ur­gi­sche Ein­grif­fe.

Die schul­me­di­zi­ni­sche Behand­lung ist wich­tig, aber trotz­dem nicht immer aus­rei­chend, um eine best­mög­li­che Lebens­qua­li­tät zu gewähr­leis­ten. Durch die Ein­nah­me von Immun­mo­du­la­to­ren las­sen sich die Beschwer­den oft­mals gut in Schach hal­ten. Im Fal­le eines aku­ten Schubs kön­nen Kor­ti­kos­te­ro­ide ver­ab­reicht wer­den, die zu einer schnel­len Lin­de­rung der Beschwer­den bei­tra­gen. Zur Redu­zie­rung von sehr star­ken Ent­zün­dun­gen bei Mor­bus Crohn oder Coli­tis ulce­ro­sa kön­nen Bio­lo­gi­ka ver­schrie­ben wer­den – Medi­ka­men­te, die aus leben­den Orga­nis­men oder bio­lo­gi­schen Quel­len her­ge­stellt wer­den. Damit hat vor allem die Natur­heil­kun­de gute Erfah­run­gen gemacht.

Häu­fig benö­ti­gen Betrof­fe­ne jedoch auch Unter­stüt­zung bei der Anpas­sung von Lebens­stil und Ernäh­rung, der Aus­wahl geeig­ne­ter Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel und dem Aus­schöp­fen geeig­ne­ter alter­na­tiv­me­di­zi­ni­scher Maß­nah­men. Dafür bin ich als Heil­prak­ti­ker der rich­ti­ge Ansprech­part­ner.

Ihr Heil­prak­ti­ker bei Coli­tis Ulce­ro­sa, Mor­bus Crohn und ande­ren Magen-Darm­er­kran­kun­gen

Als Heil­prak­ti­ker habe ich mich auf die Behand­lung von Magen-Darm-Erkran­kun­gen spe­zia­li­siert. Bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen steht in mei­ner Pra­xis die Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät im Vor­der­grund.

Im Rah­men eines aus­führ­li­chen Erst­ge­sprächs und einer kör­per­li­chen Unter­su­chung mache ich mir ein genau­es Bild von der aktu­el­len Situa­ti­on. Dabei geht es auch dar­um, Ernäh­rungs- oder Lebens­ge­wohn­hei­ten auf­zu­de­cken, die die Sym­pto­ma­tik even­tu­ell ver­stär­ken könn­ten. Dazu zäh­len unter ande­rem bestehen­de Nähr­stoff­män­gel, All­er­gien oder Unver­träg­lich­kei­ten.

Durch geziel­te Hil­fe­stel­lung bei der Anpas­sung der Lebens­füh­rung, indi­vi­du­el­le Ernäh­rungs­be­ra­tung und den Aus­gleich bestehen­der Nähr­stoff­män­gel, die Eli­mi­nie­rung von schlecht ver­träg­li­chen Lebens­mit­teln ver­su­che ich, für mei­ne Pati­en­ten eine höchst­mög­li­che Lebens­qua­li­tät zu gewähr­leis­ten.

FAQ – häu­fig gestell­te Fra­gen zu CED

Wie oft wer­den die Leit­li­ni­en für die Behand­lung bei Coli­tis ulce­ro­sa aktua­li­siert?

Seit 2018 aktua­li­siert die DGVS (Deut­sche Gesell­schaft für Gas­tro­en­te­ro­lo­gie, Ver­dau­ungs- und Stoff­wech­sel­krank­hei­ten e.V.) die Leit­li­ni­en für die Dia­gnos­tik und The­ra­pie bei Coli­tis ulce­ro­sa ein­mal pro Jahr, wobei aller­dings nicht jedes Jahr wesent­li­che Ände­run­gen vor­ge­nom­men wer­den. Das Glei­che gilt für die Leit­li­ni­en zur Dia­gnos­tik und The­ra­pie bei Mor­bus Crohn.

Wel­che Lebens­mit­tel soll­ten bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen ver­mie­den wer­den?

Wer unter Coli­tis ulce­ro­sa oder Mor­bus Crohn lei­det, soll­te Milch­pro­duk­te sowie fet­ti­ge, schar­fe oder stark gewürz­te Spei­sen wei­test­ge­hend ver­mei­den, da sie die bestehen­den Ent­zün­dun­gen ver­stär­ken kön­nen. Das Glei­che gilt für sehr bal­last­stoff­rei­che Kost sowie Alko­hol.

Wie häu­fig kom­men chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen vor?

Das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Leip­zig gibt an, dass chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen eine Häu­fig­keit von rund 100 bis 200 Erkran­kun­gen pro 100.000 Per­so­nen auf­wei­sen, wobei Coli­tis ulce­ro­sa etwas häu­fi­ger auf­tritt als Mor­bus Crohn. Aller­dings konn­ten Stu­di­en in jüngs­ter Ver­gan­gen­heit ein häu­fi­ge­res Auf­tre­ten von Mor­bus Crohn nach­wei­sen, wobei die Inzi­denz der Coli­tis ulce­ro­sa gleich­blieb.

Wie lan­ge dau­ert ein Schub bei CED?

Die Dau­er eines Schubs bei chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen wie Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn kann von Per­son zu Per­son erheb­lich vari­ie­ren. Ein Schub kann von weni­gen Tagen bis zu meh­re­ren Wochen oder sogar Mona­ten andau­ern.

Ist Coli­tis ulce­ro­sa ver­erb­bar?

Es gibt Hin­wei­se dar­auf, dass Coli­tis ulce­ro­sa eine gene­ti­sche Kom­po­nen­te hat und in eini­gen Fami­li­en gehäuft auf­tritt. Das deu­tet dar­auf hin, dass es eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung für die Erkran­kung geben kann.

Gibt es neue Medi­ka­men­te zur Behand­lung von Coli­tis ulce­ro­sa?

Das neus­te Medi­ka­ment zur Behand­lung von Coli­tis ulce­ro­sa ist etwa seit 2018 erhält­lich. Die soge­nann­ten Janus­ki­na­se-Inhi­bi­to­ren sind eine Klas­se von Medi­ka­men­ten, die zur Behand­lung von Auto­im­mun­erkran­kun­gen und ent­zünd­li­chen Erkran­kun­gen ein­ge­setzt wer­den. Sie wir­ken, indem sie ein Enzym namens Janus­ki­na­se blo­ckie­ren, dass an der Signal­über­tra­gung von Immun­zel­len betei­ligt ist und Ent­zün­dun­gen im Kör­per för­dert. Durch die Hem­mung der Janus­ki­na­se kön­nen die­se Medi­ka­men­te Ent­zün­dun­gen redu­zie­ren und das Immun­sys­tem unter­drü­cken. Auf­grund schwe­rer poten­ti­el­ler Neben­wir­kun­gen bei bestimm­ten Pati­en­ten­grup­pen soll­ten die­se Medi­ka­men­te aber mit viel Bedacht und stren­ger Beob­ach­tung der Pati­en­ten ein­ge­setzt wer­den.

In wel­chem Alter tre­ten CED auf?

Grund­sätz­lich kön­nen chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen in jedem Alter auf­tre­ten. In den meis­ten Fäl­len zei­gen sich die ers­ten Sym­pto­me jedoch im Jugend- oder jun­gen Erwach­se­nen­al­ter zwi­schen dem 15. und 35. Lebens­jahr.

Kann Stress die Sym­pto­me bei Coli­tis ulce­ro­sa und Mor­bus Crohn ver­schlim­mern?

Ja, Stress kann die Beschwer­den einer CED offen­sicht­lich nicht sel­ten ver­schlim­mern und sogar Schü­be aus­lö­sen. In die­sem Fall kann es sinn­voll sein, Stress­be­wäl­ti­gungs­stra­te­gien und Ent­span­nungs­tech­ni­ken in den All­tag zu inte­grie­ren.

Gibt es einen Coli­tis-ulce­ro­sa-Selbst­test?

Online fin­den sich zahl­rei­che „Selbst­tests“, die auf Basis von geziel­ten Fra­ge­stel­lun­gen eine Ver­mu­tung dazu anstel­len, ob eine Coli­tis-ulce­ro­sa-Erkran­kung vor­lie­gen könn­te. Einen Selbst­test für zu Hau­se, mit dem sich die chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung sicher dia­gnos­ti­zie­ren lässt, gibt es jedoch nicht. Bei­de hier bespro­che­nen Krank­heits­bil­der bedür­fen einer kom­ple­xen pro­fes­sio­nel­len Dia­gnos­tik.