Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) – das Wichtigste zu Colitis ulcerosa und Morbus Crohn im Überblick
Die Bezeichnung „chronisch entzündliche Darmerkrankungen“ (CED) fasst Krankheitsbilder zusammen, die den Darm betreffen und sich im Hinblick auf ihre Symptomatik sehr ähnlich sind. Es gibt verschiedene CED. Am häufigsten sind jedoch Morbus Crohn und Colits ulcerosa. Mehr zu den Symptomen, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Unterschieden erklärt der folgende Artikel.
Colitis ulcerosa und Morbus Crohn – die häufigsten Formen der chronisch entzündlichen Darmerkrankung.
Es gibt verschiedene Formen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Die mit Abstand häufigsten Verlaufsformen sind jedoch Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Was das genau ist und worin sich diese Darmerkrankungen voneinander unterscheiden, erklärt der folgende Abschnitt.
Colitis ulcerosa
Colitis ulcerosa gilt als häufigste Form der chronisch entzündlichen Darmkrankheiten. Die Bezeichnung leitet sich aus dem Lateinischen ab. “Colitis” bezieht sich auf eine Entzündung des Dickdarms, während “ulcerosa” von “ulcus” abgeleitet ist, was wiederum auf Geschwüre hinweist. Zusammen bedeutet “Colitis ulcerosa” so viel wie “entzündlicher Dickdarm mit Geschwüren”.
Die Colitis ulcerosa verursacht Entzündungen und Geschwüre, die sich in der Regel auf die innere Schleimhaut des Dickdarms beschränken und primär im Bereich des Dickdarms und darüber hinaus des Rektums auftreten. Zu den Symptomen gehören Durchfall, Bauchschmerzen, Blut im Stuhl und Gewichtsverlust. Betrifft die Entzündung den gesamten Dickdarm, ist von einer „Pancolitis ulcerosa“ die Rede.
Morbus Crohn
Ein wesentlicher Unterschied zur Colitis ulcerosa ist, dass sich Morbus Crohn nicht auf den Dickdarm beschränkt, sondern jeden Teil des Verdauungstrakts betreffen kann – Mund bis After. In den meisten Fällen sind jedoch der letzte Abschnitt des Dünndarms (terminales Ileum) und der Dickdarm betroffen. Typisch sind sogenannte „Skip-Läsionen“. Dabei handelt es sich um mehrere Entzündungsherde, zwischen denen immer wieder gesundes Gewebe liegt.
Neben Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust kann es auch zu sogenannten extraintestinalen Manifestationen kommen – also Beschwerden, die sich auf weitere Bereiche des Körpers erstrecken. Dazu zählen etwa Gelenkentzündungen oder Hautprobleme. Blutiger Stuhlgang ist für Morbus Crohn zwar weniger typisch, gehört aber dennoch zu den möglichen Beschwerden.
Welche Ursachen haben chronisch entzündliche Darmerkrankungen?
Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen liegt in der Darmwand ein Überschuss entzündungsfördernden Stoffe vor. Dadurch kommt es zu dauerhaften entzündlichen Prozessen. Wie es genau zu diesem Überschuss kommt, konnte bislang nicht hinlänglich geklärt werden. Es wird jedoch vermutet, dass verschiedene Risikofaktoren den Ausbruch einer CED begünstigen können.
Ein gesunder Darm hat eine ausgewogene Darmflora und eine intakte Darmschleimhaut. Gerät dieses empfindliche System aus dem Gleichgewicht, kann es zu Regulationsstörungen kommen – etwa durch viel Stress oder eine ungesunde Ernährung. Das ist vor allem die Sicht der Naturheilkunde. Auch Rauchen spielt eine Rolle. Es ist mehr oder minder nachgewiesenermaßen ein Risikofaktor für Morbus Crohn. Das Risiko für eine Colitis-ulcerosa-Erkrankung scheint sich durch Rauchen allerdings nicht zu erhöhen.
Ein weiterer Risikofaktor ist die Einnahme von Medikamenten. Insbesondere die Antibiotikaeinnahme im Kindes- oder Jungendalter kann das Risiko für die Entstehung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung erhöhen, meint die Naturheilkunde.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass CED auch eine genetische Komponente haben. Verwandte von Betroffenen haben also ein erhöhtes Risiko, selbst an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken. Die Psyche spielt bei der Entstehung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen wohl keine Rolle, kann sich aber auf die Symptomatik auswirken.
Symptome – wie äußert sich eine CED
Die ersten Beschwerden einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung zeigen sich meist im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Häufig setzen die Beschwerden schleichend ein. Die Symptome können jedoch auch plötzlich auftreten. Zu den typischen Beschwerden von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zählen:
- Bauchschmerzen, Krämpfe
- Übelkeit
- Durchfall (im Zusammenhang mit Colitis ulcerosa oft schleimig und blutig)
- Schmerzen während des Stuhlgangs (vor allem bei Colitis ulcerosa)
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Gewichtsverlust
- Fieber
- Anämie
- Wachstumsstörungen im Kindesalter
Beschwerden abseits des Magen-Darm-Trakts (von extraintestinalen Manifestationen)
Durch die dauerhaft erhöhte Immunaktivität können sich die Beschwerden einer CED auch an anderen Bereichen des Körpers zeigen. In diesem Fall sprechen wir von extraintestinalen Manifestationen, wie zum Beispiel:
- Veränderungen der Haut (Entzündungen, Ausschlag, Geschwüre)
- Entzündete Gelenke (Arthritis)
- Augenentzündungen
- Entzündungen der Leber und Galle
- Nieren– oder Gallensteine
Diagnostik – Colitis ulcerosa und andere entzündliche Darmerkrankungen erkennen
Die Diagnostik bei Verdacht auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung ist sehr komplex. In der Regel wird eine Kombination aus klinischer Bewertung, bildgebender Verfahren und Laboruntersuchungen eingesetzt. Zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden zählen:
- Anamnese: Die Anamnese umfasst die detaillierte Befragung des Patienten zu seinen Symptomen und seiner Krankengeschichte. Der Behandler wird nach Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust und anderen Verdauungsproblemen fragen. Eine genaue Anamnese ist ein wichtiger erster Schritt, um die Grundlage für die weiteren diagnostischen Untersuchungen zu legen.
- Darmspiegelung (Koloskopie): Die Koloskopie ist eine Schlüsseluntersuchung zur Diagnose von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Ein flexibler Schlauch (Koloskop) wird durch den Anus in den Dickdarm eingeführt, um die Schleimhaut zu inspizieren. Bei Verdacht auf Colitis ulcerosa kann der Arzt entzündliche Veränderungen, Geschwüre und Blutungen feststellen. Während der Koloskopie werden auch Gewebeproben (Biopsien) entnommen, um die Diagnose zu bestätigen und den Schweregrad der Entzündung zu beurteilen.
- Stuhluntersuchung: Eine Stuhlprobe kann auf Anzeichen von Blut oder Entzündungsindikatoren überprüft werden. Das dient vor allem dazu, Blutungen des Verdauungstrakts festzustellen, die im Zusammenhang mit Colitis ulcerosa häufig auftreten.
- Blutuntersuchung: Blutuntersuchungen können Entzündungsmarker wie C‑reaktives Protein (CRP) und Sedimentationsrate (BSG) messen. Diese Marker können auf eine Entzündung im Körper hinweisen und werden häufig bei Verdacht auf eine entzündliche Darmerkrankung überprüft.
- Ultraschall: Durch Ultraschalluntersuchungen lassen Verdickungen der Darmwand oder andere strukturellen Veränderungen feststellen. Das kann insbesondere bei der Beurteilung von Morbus Crohn hilfreich sein.
Ob eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vorliegt, lässt sich über die aufgeführten Untersuchungsmethoden meist zuverlässig feststellen. Allerdings lässt sich gelegentlich nicht immer sicher zwischen Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn unterscheiden. In diesem Fall können zusätzlich bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Bauchraums eingesetzt werden, um den Zustand des Verdauungstrakts genauer zu beurteilen. Sollte eine genaue Unterscheidung zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn dennoch nicht möglich sein, ist von einer „indeterminierten Kolitis“ die Rede.
Verlauf bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Schweregrad und Verlauf können bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen variieren. Es gibt jedoch einige typische Merkmale. Charakteristisch ist ein sogenannter „Schub-Remission-Zyklus“: immer wiederkehrende Phasen hoher Krankheitsaktivität (Schübe) wechseln sich mit beschwerdefreien Phasen (Remission) ab. Je nach Patient kann ein solcher Schub nur alle paar Jahre oder mehrmals innerhalb eines Jahres auftreten. In besonders schwerwiegenden Fällen kann der Darm auch dauerhaft entzündet sein.
Typisch für die Colitis ulcerosa ist eine beginnende Entzündung im Bereich des Rektums, die sich kontinuierlich weiter in Richtung Dickdarm ausdehnt. Die ersten Anzeichen für Morbus Crohn können sich hingegen in jedem Bereich des Verdauungstrakts bemerkbar machen.
Welche Komplikationen sind möglich?
Mit zunehmender Krankheitsdauer können im Zusammenhang mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen diverse schwerwiegende Komplikationen auftreten. Dazu zählen:
- Darmblutungen: Entzündungen des Verdauungstrakts können dazu führen, dass die Schleimhaut und die Blutgefäße geschädigt werden. Das kann zu Darmblutungen führen, die sich in Form von blutigen Stühlen, Anämie und allgemeiner Schwäche äußern. Besonders häufig kommt es im Zusammenhang mit Colitis ulcerosa zu diesen Begleiterscheinungen. In schwerwiegenden Fällen können die Blutungen so stark sein, dass eine operative Behandlung erforderlich ist.
- Darmverschlüsse: Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, insbesondere Morbus Crohn, können entzündete Darmabschnitte verengt werden und zu einem Darmverschluss führen. Das kann starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen verursachen. Entzündlich bedingte Veränderungen des Gewebes können dazu führen, dass bestimmte Darmabschnitte dauerhaft verengt sind. Das kann eine Teilresektion des Darms erforderlich machen.
- Toxisches Megakolon: Von einem toxischen Megakolon ist die Rede, wenn eine massive Entzündung zu einer übermäßigen Erweiterung des Dickdarms führt. Diese Dehnung kann so stark sein, dass die Schleimhaut einreißt und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, der eine umgehende Behandlung erfordert.
- Fisteln: Fisteln sind abnormale Verbindungen zwischen verschiedenen Teilen des Verdauungstrakts oder zwischen dem Darm und anderen Organen – etwa der Blase oder der Haut. Sie können zu unkontrolliertem Austreten von Darminhalt, Eiter oder Schleim in benachbarte Regionen führen und sehr schmerzhaft sein.
- Darmkrebs: Colitis ulcerosa und Morbus Crohn gehen allgemein mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs einher. Regelmäßige Überwachung und Vorsorgeuntersuchungen sind von äußerster Wichtigkeit.
- Nährstoffmängel: Chronische Entzündungen des Verdauungstrakts können die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen. Das kann wiederum zu Nährstoffmängeln führen, die sich vor allem durch Müdigkeit, Schwäche und Abgeschlagenheit zeigen.
- Wachstumsverzögerungen: Tritt eine Morbus-Crohn-Erkrankung bereits im Kindes- oder Jungendalter auf, kann es zu Wachstumsverzögerungen kommen. Der Grund dafür liegt vor allem in der gestörten Nährstoffaufnahme über den Darm. Allerdings können auch Appetitlosigkeit und Medikamenteneinnahme zu einem gestörten Wachstum führen. Da sich die Colitis ulcerosa auf den Dickdarm beschränkt, sind derartige Komplikationen hier weniger wahrscheinlich.
Wie ist die Prognose bei CED?
Je nach Schweregrad der Erkrankung kann die Prognose bei Colitus ulcerosa und Morbus Crohn sehr verschieden ausfallen. In jedem Fall verläuft die Erkrankung chronisch und ist nicht heilbar. Dennoch gilt die Lebenserwartung sowohl bei Colitis ulcerosa als auch bei Morbus Crohn als nicht eingeschränkt, insofern Betroffene ihre Lebensführung entsprechend anpassen und sich entsprechend behandeln lassen. In vielen Fällen können Betroffene ein weitestgehend normales Leben führen. Entscheidend ist jedoch eine regelmäßige Kontrolle, um möglichen Komplikationen vorzubeugen.
Behandlung – wie erfolgt die Behandlung bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen?
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind nicht heilbar. Durch gezielte Therapiemaßnahmen lassen sich die Symptome aber in vielen Fällen gut kontrollieren. Vieles müssen Betroffene aber selbst in die Hand nehmen. Die schulmedizinische Basistherapie umfasst in der Regel lediglich die Gabe von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten sowie eventuell notwendige chirurgische Eingriffe.
Die schulmedizinische Behandlung ist wichtig, aber trotzdem nicht immer ausreichend, um eine bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Durch die Einnahme von Immunmodulatoren lassen sich die Beschwerden oftmals gut in Schach halten. Im Falle eines akuten Schubs können Kortikosteroide verabreicht werden, die zu einer schnellen Linderung der Beschwerden beitragen. Zur Reduzierung von sehr starken Entzündungen bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können Biologika verschrieben werden – Medikamente, die aus lebenden Organismen oder biologischen Quellen hergestellt werden. Damit hat vor allem die Naturheilkunde gute Erfahrungen gemacht.
Häufig benötigen Betroffene jedoch auch Unterstützung bei der Anpassung von Lebensstil und Ernährung, der Auswahl geeigneter Nahrungsergänzungsmittel und dem Ausschöpfen geeigneter alternativmedizinischer Maßnahmen. Dafür bin ich als Heilpraktiker der richtige Ansprechpartner.
Ihr Heilpraktiker bei Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn und anderen Magen-Darmerkrankungen
Als Heilpraktiker habe ich mich auf die Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen spezialisiert. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen steht in meiner Praxis die Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund.
Im Rahmen eines ausführlichen Erstgesprächs und einer körperlichen Untersuchung mache ich mir ein genaues Bild von der aktuellen Situation. Dabei geht es auch darum, Ernährungs- oder Lebensgewohnheiten aufzudecken, die die Symptomatik eventuell verstärken könnten. Dazu zählen unter anderem bestehende Nährstoffmängel, Allergien oder Unverträglichkeiten.
Durch gezielte Hilfestellung bei der Anpassung der Lebensführung, individuelle Ernährungsberatung und den Ausgleich bestehender Nährstoffmängel, die Eliminierung von schlecht verträglichen Lebensmitteln versuche ich, für meine Patienten eine höchstmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu CED
Wie oft werden die Leitlinien für die Behandlung bei Colitis ulcerosa aktualisiert?
Seit 2018 aktualisiert die DGVS (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V.) die Leitlinien für die Diagnostik und Therapie bei Colitis ulcerosa einmal pro Jahr, wobei allerdings nicht jedes Jahr wesentliche Änderungen vorgenommen werden. Das Gleiche gilt für die Leitlinien zur Diagnostik und Therapie bei Morbus Crohn.
Welche Lebensmittel sollten bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen vermieden werden?
Wer unter Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn leidet, sollte Milchprodukte sowie fettige, scharfe oder stark gewürzte Speisen weitestgehend vermeiden, da sie die bestehenden Entzündungen verstärken können. Das Gleiche gilt für sehr ballaststoffreiche Kost sowie Alkohol.
Wie häufig kommen chronisch entzündliche Darmerkrankungen vor?
Das Universitätsklinikum Leipzig gibt an, dass chronisch entzündliche Darmerkrankungen eine Häufigkeit von rund 100 bis 200 Erkrankungen pro 100.000 Personen aufweisen, wobei Colitis ulcerosa etwas häufiger auftritt als Morbus Crohn. Allerdings konnten Studien in jüngster Vergangenheit ein häufigeres Auftreten von Morbus Crohn nachweisen, wobei die Inzidenz der Colitis ulcerosa gleichblieb.
Wie lange dauert ein Schub bei CED?
Die Dauer eines Schubs bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn kann von Person zu Person erheblich variieren. Ein Schub kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen oder sogar Monaten andauern.
Ist Colitis ulcerosa vererbbar?
Es gibt Hinweise darauf, dass Colitis ulcerosa eine genetische Komponente hat und in einigen Familien gehäuft auftritt. Das deutet darauf hin, dass es eine genetische Veranlagung für die Erkrankung geben kann.
Gibt es neue Medikamente zur Behandlung von Colitis ulcerosa?
Das neuste Medikament zur Behandlung von Colitis ulcerosa ist etwa seit 2018 erhältlich. Die sogenannten Januskinase-Inhibitoren sind eine Klasse von Medikamenten, die zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen und entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie ein Enzym namens Januskinase blockieren, dass an der Signalübertragung von Immunzellen beteiligt ist und Entzündungen im Körper fördert. Durch die Hemmung der Januskinase können diese Medikamente Entzündungen reduzieren und das Immunsystem unterdrücken. Aufgrund schwerer potentieller Nebenwirkungen bei bestimmten Patientengruppen sollten diese Medikamente aber mit viel Bedacht und strenger Beobachtung der Patienten eingesetzt werden.
In welchem Alter treten CED auf?
Grundsätzlich können chronisch entzündliche Darmerkrankungen in jedem Alter auftreten. In den meisten Fällen zeigen sich die ersten Symptome jedoch im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr.
Kann Stress die Symptome bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn verschlimmern?
Ja, Stress kann die Beschwerden einer CED offensichtlich nicht selten verschlimmern und sogar Schübe auslösen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, Stressbewältigungsstrategien und Entspannungstechniken in den Alltag zu integrieren.
Gibt es einen Colitis-ulcerosa-Selbsttest?
Online finden sich zahlreiche „Selbsttests“, die auf Basis von gezielten Fragestellungen eine Vermutung dazu anstellen, ob eine Colitis-ulcerosa-Erkrankung vorliegen könnte. Einen Selbsttest für zu Hause, mit dem sich die chronisch entzündliche Darmerkrankung sicher diagnostizieren lässt, gibt es jedoch nicht. Beide hier besprochenen Krankheitsbilder bedürfen einer komplexen professionellen Diagnostik.