Magen-Darm-Beschwerden Koblenz | David Stein - Heilpraktiker

Frucht­zu­cker-Unver­träg­lich­keit (Fruc­to­se­mal­ab­sorp­ti­on)

Dass Obst und Gemü­se unse­ren Kör­per mit lebens­not­wen­di­gen Vit­ami­nen und Mine­ral­stof­fen ver­sorgt und als gesund gilt, ist aus­rei­chend bekannt. Doch was ist, wenn nach dem Kon­sum von frucht­zu­cker­hal­ti­gen Pro­duk­ten wie bei­spiels­wei­se Obst, Gemü­se, Honig oder Ahorn­si­rup plötz­lich Beschwer­den wie bei­spiels­wei­se Blä­hun­gen, Völ­le­ge­füh­le, Übel­keit, Durch­fall­be­schwer­den auf­tre­ten?

Ver­ant­wort­lich hier­für ist meis­tens eine Auf­nah­me­stö­rung von Frucht­zu­cker (Fruc­to­se) im Magen-Darm-Trakt, auch Frucht­zu­cker-Unver­träg­lich­keit oder Fruc­to­se­mal­ab­sorp­ti­on genannt. Nor­ma­ler­wei­se wird der in der Nah­rung vor­kom­men­de Frucht­zu­cker über ein Trans­sport­pro­te­in – wel­ches den Namen „Glut‑5“ trägt – über die Dünn­darm­schleim­haut in den Blut­kreis­lauf auf­ge­nom­men. Ist die Frucht­zu­cker-Auf­nah­me jedoch nicht oder nur teil­wei­se mög­lich, so gelangt der Frucht­zu­cker in den Dick­darm. Dort ver­gä­ren ihn Bak­te­ri­en zu Gasen (Was­ser­stoff, Koh­len­stoff­di­oxid) und kurz­ket­ti­gen Fett­säu­ren, die Magen-Darm-Sym­pto­me aus­lö­sen.

Über­sicht mög­li­cher Beschwer­den bei einer Frucht­zu­cker-Unver­träg­lich­keit (Fructose­malabsorption)

  • Blä­hun­gen
  • Völ­le­ge­füh­le
  • Übel­keit
  • Erbre­chen
  • Krämp­fe
  • Unter­bauch­schmer­zen
  • Durch­fall­be­schwer­den

War­um es zu einer Frucht­zu­cker­mal­ab­sorp­ti­on kommt, kann unter­schied­li­che Grün­de haben. So kann bei­spiels­wei­se eine chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kung (Mor­bus Crohn) eben­so, wie eine Zöli­a­kie-Erkran­kung (Glu­ten­un­ver­träg­lich­keit) die Dünn­darm­schleim­haut schä­di­gen und somit die Trans­port­pro­te­ine für die Frucht­zu­cker-Auf­nah­me beein­träch­ti­gen.

Da die Auf­nah­me-Kapa­zi­tät für Frucht­zu­cker im Magen-Darm-Trakt begrenzt ist (in etwa 25g), kann auch eine per­ma­nen­te sehr frucht­zu­cker­hal­ti­ge Ernäh­rung (u.a. ein über­mä­ßi­ger Kon­sum von Frucht­säf­ten) dau­er­haft den Ver­dau­ungs­trakt über­las­ten und so zu Beschwer­den füh­ren.

Auf­grund der Tat­sa­che das Zucker­al­ko­ho­le wie Sor­bit und Xylit das glei­che Trans­port­sys­tem wie Fruc­to­se nut­zen, kann zudem eine erhöh­te Zufuhr die­ser bei­den Stof­fe in der Ernäh­rung die Frucht­zu­cker-Auf­nah­me im Magen-Darm-Trakt hem­men und vor­han­de­ne Beschwer­den (u.a. Blä­hun­gen, Völ­le­ge­füh­le, Übel­keit, Durch­fall­be­schwer­den) ver­stär­ken. Der Kon­sum von trau­ben­zu­cker­hal­ti­gen Lebens­mit­tel (Glu­co­se) hin­ge­gen, ver­bes­sert die Akti­vi­tät des Trans­pro­te­ins „Glut‑5“ und för­dert die Auf­nah­me von Frucht­zu­cker (Fruc­to­se).

In sel­te­nen Fäl­len kann eine Frucht­zu­cker-Unver­träg­lich­keit auch ange­bo­ren sein. Die ange­bo­re­ne Form wird „her­edi­tä­ren Fruc­to­se-Into­le­ranz“ (HFI) genannt. Hier­bei han­delt es sich um eine Gene­ti­sche Ver­än­de­rung – bedingt durch einen Enzym-Man­gel „Fruc­to­se-1-Phos­phat-Aldo­la­se“ — im Frucht­zu­cker­stoff­wech­sel. Neben Gas­tro­in­testi­na­len Sym­pto­men u.a. Übel­keit, Erbre­chen, Durch­fall­be­schwer­den und Ent­glei­sun­gen im Blut­zu­cker-Stoff­wech­sel, kann es auch zu schwe­ren Organ­schä­di­gun­gen kom­men. Beson­ders häu­fig hier­von sind die Nie­ren und die Leber betrof­fen.