Magenschleimhautentzündung (Gastritis) – Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Wenn es im Magen brennt oder schmerzt, könnte das auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) zurückzuführen sein. Der folgende Artikel erklärt, was eine Gastritis ist und mit welchen Symptomen sie einhergeht, welche Ursachen infrage kommen und was Betroffene dagegen unternehmen können.
Gastritis – was ist das?
Als Gastritis wird eine Entzündung der Magenschleimhaut bezeichnet, der viele verschiedene Ursachen zugrunde liegen können. Dabei ist es wichtig, zwischen einer akuten und einer chronischen Form der Magenentzündung zu unterscheiden. Eine akute Gastritis ist eine vorübergehende Entzündung der Magenschleimhaut, die in der Regel plötzlich auftritt und nur für einen begrenzten Zeitraum besteht. Von einer chronischen Gastritis ist die Rede, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder wiederholt auftreten.
Magenschleimhautentzündungen lassen sich auch nach ihrer Lokalisation klassifizieren. Je nachdem, in welchem Bereich des Magens die Entzündung auftritt, lässt sie sich einer der folgenden drei Formen zuordnen:
- Pangastritis – Entzündung des gesamten Magens
- Korpusgastritis – Entzündung im Hauptkörper oder im oberen Bereich des Magens
- Antrumgastritis – Entzündung im unteren Bereich des Magens
Welche Symptome verursacht eine Magenschleimhautentzündung?
Die Symptome einer Magenschleimhautentzündung sind oft unspezifisch. Häufig werden sie leichtfertig abgetan – „da habe ich wohl etwas Falsches gegessen“. Wenn Beschwerden wie Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitverlust oder Völlegefühl länger andauern oder wiederholt auftreten, ist einer Abklärung der Ursache ratsam.
Die möglichen Symptome der Gastritis auf einen Blick:
- Übelkeit & Erbrechen
- Druckgefühl im Oberbauch
- Appetitlosigkeit
- Sodbrennen (Reflux)
- Magenkrämpfe
- Magenschmerzen
Ursachen – warum kommt es zu einer Magenentzündung?
Die Ursachen für eine Gastritis sind vielfältig. Eine akute Magenschleimhautentzündung ist oftmals die Folge einer vermehrten Stressbelastung, eines übermäßigen Verzehres von Lebensmitteln, die den Magen reizen (Kaffee oder scharfe Gewürze), oder einer Lebensmittelvergiftung (Salmonellen). Eine chronische Magenschleimhautentzündung ist in den meisten Fällen hingegen die Folge einer bakteriellen Fehlbesiedlung oder einer vermehrten Medikamenteneinnahme. Hier wird zwischen Typ‑A, ‑B- und ‑C-Gastritis unterschieden.
Ursachen der akuten Magenschleimhautentzündung
Im gesunden Zustand wird die bereits im Mund begonnene Verdauung im Magen fortgeführt. Hierzu produziert dieser täglich 2 bis 3 Liter Magensaft. Dank der im Magensaft enthaltenen Salzsäure (Magensäure) sowie Verdauungsenzyme, werden nicht nur lebensnotwendige Nährstoffe (u.a. Vitamin B12) aufnahmefähig gemacht, sondern darüber hinaus auch Bakterien erfolgreich abgetötet.
Damit der Magen (Magenschleimhaut) durch die Magensäure nicht angegriffen wird, produziert er einen schützenden Schleim. Wird das biologische Gleichgewicht des Magens jedoch gestört, kann es zu Beschwerden kommen. In vielen Fällen sind es die Lebensumstände, die zu einer solchen Störung führen.
Sprichwörter wie „das schlägt mir auf den Magen“ kommen nicht von ungefähr. Durch Stress, Angst und wenig Schlaf kann es zu einer erhöhten Magensäureproduktion kommen. Dadurch wird wiederum die Magenschleimhaut angegriffen. Auch ein übermäßiger Verzehr von fettigen oder stark gesalzenen Speisen kann das biologische Gleichgewicht stören und die natürliche Schutzschicht der Magenschleimhaut beeinträchtigen.
Weitere Ursachen für eine akute Gastritis sind:
- Virale Infekte
- Lebensmittelvergiftungen
- Lebensmittelallergien- oder Intoleranzen
Ursachen der chronischen Magenschleimhautentzündung – Klassifizierung in Typ A, B und C
Von einer chronischen Gastritis ist — wie bereits erwähnt — die Rede, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum anhalten oder wiederholt auftreten. Je nach Ursache lassen sich chronische Formen der Gastritis meist einem der folgenden Typen zuordnen:
- Typ-A-Gastritis (Autoimmun-Gastritis)
Eine Typ-A-Gastritis liegt vor, wenn die Zellen der Magenschleimhaut durch das eigene Immunsystem angegriffen werden. Häufig steht diese Form in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen wie einer Hashimoto-Thyreoiditis. Kommt es infolge der Autoimmunreaktion zu einer Schädigung der Parietalzellen, kann es als Begleiterscheinung zu einer Vitamin-B12-Mangelanämie kommen, die sich unter anderem durch Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit oder Herzrasen bemerkbar machen kann. Das liegt daran, dass Parietalzellen nicht nur die Magensäure, sondern auch den „Intrinsic Factor“ produzieren – ein Protein, das für die Aufnahme von Vitamin B12 im Dünndarm sorgt.
- Typ-B-Gastritis (nicht-erosive Gastritis)
Eine Magenschleimhautentzündung vom Typ B tritt im Zusammenhang mit einer bakteriellen Infektion durch den Erreger Helicobacter pylori auf. Neben Entzündungen der Magenschleimhaut kann es auch zu Magengeschwüren kommen, weshalb eine frühzeitige Behandlung umso wichtiger ist.
- Typ-C-Gastritis (chemische Gastritis)
Wurde die Magenschleimhaut durch irritierende Substanzen wie Alkohol, Rauchen oder Medikamente – insbesondere NSAIDs (nicht steroidale entzündungshemmende Medikamente) – gereizt, ist von einer Typ-C-Gastritis die Rede. Der wichtigste Aspekt bei der Behandlung einer Magenschleimhautentzündung vom Typ‑C ist die Vermeidung der irritierenden Substanzen.
Gastritis behandeln – was tun bei Magenschleimhautentzündung?
Bei der schulmedizinischen Therapie einer Gastritis steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. Liegt etwa eine Typ-B-Gastritis aufgrund einer bakteriellen Infektion durch Helicobacter pylori vor, werden Antibiotika zur Beseitigung der Bakterienbesiedlung verabreicht. Unterstützend werden bei Gastritis häufig Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (PPIs) oder H2-Blocker verschrieben, die die Produktion der Magensäure hemmen und so die Magenschleimhaut entlasten.
In vielen Fällen liegt der Gastritis jedoch keine krankhafte Ursache zugrunde, die schulmedizinisch behandelt werden könnte. Häufig werden die Beschwerden durch Stress und eine ungesunde Lebensweise ausgelöst. In diesem Fall können verschiedene alternativmedizinische Maßnahmen nicht selten Linderung bringen. Dazu zählen unter anderem Ernährungsberatungen, Entspannungstechniken sowie homöopathische oder Heilpflanzen-Mittel.
Was essen bei Gastritis?
Unabhängig von der Ursache ist es bei einer vorliegenden Gastritis wichtig, die Ernährungsweise anzupassen. Anzustreben ist eine schonende Ernährung. Reizende Lebensmittel und Getränke wie Alkohol, scharfe Gewürze, Kaffee und stark säurehaltige Früchte sollten vermieden werden. Fettarme, leicht verdauliche Lebensmittel wie Haferflocken, Reis, Hühnchen, Bananen oder Joghurt können hilfreich sein. Zusätzlich ist es zur Entlastung des Magens sinnvoll, viele kleine anstatt wenige große Mahlzeiten einzunehmen.
FAQ – häufig gestellte Fragen zur Magenschleimhautentzündung
Kann eine Gastritis Blutungen verursachen?
Ja, eine schwere Entzündung der Magenschleimhaut kann die Blutgefäße in der Magenwand schädigen, was zu Blutungen führen kann. In diesem Fall ist von einer hämorrhagischen Gastritis die Rede. Diese Blutungen können sich in Form von Erbrechen von Blut (Hämatemesis) oder blutigem Stuhl (Teerstuhl) manifestieren und erfordern dringend medizinische Aufmerksamkeit, da sie potenziell ernsthafte Komplikationen verursachen können.
Kann es bei einer Gastritis zu Fieber kommen?
Ja, infolge einer viralen oder bakteriellen Infektion tritt die Magenschleimhautentzündung nicht selten im Zusammenhang mit Fieber auf. Jedoch kann es auch bei einer nicht infektiösen Gastritis zu Fieber kommen, wenn die Entzündung sehr schwerwiegend ist.
Kann eine Gastritis Rückenschmerzen verursachen?
Nein, klassische Rückenschmerzen verursacht eine Gastritis normalerweise nicht. Die von einer Magenschleimhautentzündung verursachten Schmerzen können jedoch bis in den Rücken ausstrahlen und als Rückenschmerzen wahrgenommen werden.
Welche Hausmittel helfen bei einer Magenschleimhautentzündung?
Als Hausmittel bei Gastritis können verschiedene Tees benutzt werden. Kamillentee wirkt beruhigend auf den Magen und kann Entzündungen lindern. Ingwertee kann Übelkeit und Magenbeschwerden reduzieren.
Was ist besser bei Gastritis – Bewegung oder Ruhe?
Bei einer Gastritis ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des eigenen Körpers zu hören, um eine angemessene Herangehensweise zu finden. Bei einer stark ausgeprägten Gastritis sollte körperliche Anstrengung vermieden werden. Bei chronischen Formen ist moderate Bewegung wichtig, um einen Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit zu vermeiden. In den meisten Fällen sind weder übermäßige körperliche Anstrengung noch komplette Ruhe die beste Wahl. Im Zweifel sollten sich Betroffene eine Bewegungsempfehlung von ihrem behandelnden Arzt einholen.
Kann eine Gastritis Durchfall verursachen?
Eine Gastritis allein verursacht normalerweise keinen Durchfall. Es gibt jedoch Situationen, in denen Gastritis und Durchfall gleichzeitig auftreten können. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Magenschleimhautentzündung durch eine virale oder bakterielle Infektion verursacht wird. Auch bei Magenschleimhautentzündungen infolge von Medikamenteneinnahme kann es zu Durchfall kommen.